SAM & KELLER – IM KAMPF GEGEN FINSTERNIS UND LICHT  Teil 2

 

Inzwischen war vieles passiert. "Aber das vergessen wir jetzt!" raunzte Keller, der immer raunzte wenn er keine Lust hatte zu nuscheln. "Hauen wir hier ab", schlug Sam wie beiläufig vor, während er die neuen, adjudantfarbenen Inliner ölte. "Kommt nicht in Frage", hustete Keller, der immer hustete, wenn er genau wusste, dass außer ihm selbst niemand seiner Meinung war. "Der Feind ist überall." Ja, da hatte er recht! Dieses Mal war der Feind sogar unter der alten Sprungfedermatratze von Großmutter Amigunde, die zwar in keinerlei verwandtschaftlichem Verhältnis weder zu Sam noch zu sonstwem und schon gar nicht Keller und seiner Assel stand, naja oder lag. Sie war nämlich heimtückisch, ohne Erklärung und Antragsformular – sogar ohne vorher geweckt worden zu sein, nein, es ist unglaublich – hinterrücks oder vielleicht doch eher schräg von vorne links, wie später die Spurensicherung versicherte, erdrosselt worden. Und das nicht mit einem simplen Hanfseil oder Nylonstrumpf oder einer Hundeleine oder einem Bademantelgürtel! Nein, jemand hatte sie mit ihren eigenen Händen erwürgt! "Guter Trick...", wagte Sam zu verlautbaren. Doch Keller fuhr ihm barsch dazwischen: "Hals Maul. Und dazwischen kein Zentimeter Platz für Aspirin forte C+ und Whiskyschorle!" Nun ging aber gerade eine frappierende Sonne auf, was Keller, seine Assel und Sam (sowieso) bis ins Mark und Bein erschütterte und zu endlos kullernden Tränen rührte. "Macht nichts", schluchzte Keller völlig unverlegen, "Weinen wäscht die Schilddrüse, wenn man nur genug davon runterschluckt." Fortsetzung folgt.

 

© Bhajan Noam

 

 

 

 

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