Es war dunkel. "Das ist gut so", sagte Sam. Doch Keller gab seiner Assel die Sporen. "Heute oder nie!" Das war sein tägliches Motto. Sam zog seinen Kaugummi lang, nahm einen Stein und schleuderte ihn mit Hilfe des Kaugummis nach einer fetten Fledermaus. "Daneben", grinste Keller. Das war sein täglicher Ausspruch, wenn Sam etwas daneben ging. Und Sam ging täglich mindestens dreimal etwas daneben. Sam schämte sich. Aber da es dunkel war, bemerkte außer Keller, der immer alles und jedes bemerkte, niemand sein Erröten. Nun ritten sie einen steilen Abhang hinauf. Der volle Mond erhob sich wie eine illuminierte Schweinsblase über die scharfen Gipfelzacken eines gewissenlosen Gebirges. "Nach links!! schrie Keller und spornte die arme Assel zu noch schnellerem Kriechen an. Sam folgte auf seinen verrosteten Inlinern. Gemeine, spitze Steine und eine halbe Wüste Sand knirschten in den Reifen, was sein Tempo dem der Assel anpasste. Keller verfluchte die Situation. Das tat er in jeder Situation, in der er nicht gemütlich in einem Café sitzen und bittere, heiße Schokolade trinken konnte. Fortsetzung folgt.
© Bhajan Noam