Bhajan Noam
Atemtherapeut und Atempädagoge seit 30 Jahren
Dozent, Buchautor, Kolumnist, Dichter und Mystiker
Mitglied im BEAM,
Bundesvereinigung der Atemtherapeutinnen /-pädagoginnen
des Erfahrbaren Atems nach Prof. Ilse Middendorf
atem-beam.de
Mail: bhajan-noam@gmx.de
Telefon: 0160 - 30 24 929
Aus tiefer Dankbarkeit möchte ich hier an prominenter Stelle sagen: Was ich in meinen fünf Jahren (inkl. eigener Therapie waren es sieben Jahre) am Middendorf-Institut gelernt habe, bei Frau Prof. Ilse Middendorf selbst, bei Ihrer Schwiegertochter Veronika Langguth, ihrem Sohn Helge Langguth und bei Jadranka Marijan-Berendt, ist an Tiefe mit nichts zu vergleichen. Ich würde jedem Menschen eine solche Ausbildung von Herzen gönnen. Die Welt sähe ganz anders aus.
Die Atemarbeit nach Prof. Ilse Middendorf ist eine Ünungs- und Behandlungsweise, die man in ihrer Tiefe und Tragweite im Verlauf der gesamten Spanne seines Lebens allmählch und umfänglich erfahren darf. - Bhajan Noam
Atemtherapie ist bildende Kunst am lebendigen Leib. - Ilse MIddendorf
"Der Himmel über uns,
die Erde unter uns
und in allem Gottes Atem."
Bhajan Noam
Atem-Einzelsitzungen
Einzelsitzungen auf Anfrage
Preis: 90,-€ (60 Min.)
Ort: ATEM Raum in der SEINZ Akademie
Kurhausstr. 1, 82433 Bad Kohlgrub
Telefon: 0160 - 30 24 929
Mail: bhajan-noam@gmx.de
Bhajan Noam im Gespräch mit Bettina Flossmann:
Deinen Lebensfunken entdecken ca. 32:30 Min.
Atem-Einführungsseminare (Wochenende)
Atem ist Leben! Bei der Atemtherapie handelt es sich grundlegend um eine ganzheitliche Methode, die den Menschen mit allen seinen vergangenen und gegenwärtigen Lebensumständen und -erfahrungen, körperlichen und psychischen Problemen und Beschwerden annimmt und durch seine Prozesse hindurch begleitet. Sie nimmt ihm dabei nicht die Eigenverantwortung ab, wenn nötig führt sie ihn sanft aber entschieden zurück in seine Selbständigkeit, in ein starkes und autarkes und rückgebundenes Leben. Möge es so sein!
Das Seminar ist für alle, die sich in ihrem Atem und ihrer ursprünglichen Lebendigkeit tiefer erfahren wollen.
Themenübersicht des Atemtherapie-Basis Seminars
SEINZ Akademie 2024
Atem- und Körperarbeit nach Prof. Ilse Middendorf ® - Einführungsseminar (Wochenende)
Übungen und Behandlungen
Seminargebühr: 270,00 EUR
Termin: 20. - 22. 09. 2024
Seminarzeiten:
Freitag: 19:00 - 21:30
Samstag: 09:00 - 13:00 und 14:30 - 18:00
Sonntag: 09:30 - 13:00
Insges. 14 Stunden
Einzelsitzungen während des Seminars:
Am WE nur Sonntag ab 14:30: Möglichkeit für Einzelsitzungen (bitte rechtzeitig anmelden)
Voraussetzung: Keine
Geeignet für: Alle am Atem Interessierte; Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Osteopathen, Masseure, Ayurveda- und Yogatherapeuten, körpertherapeutisch orientierte Ärzte und Heilpraktiker, alle anderen Körpertherapeuten.
Es ist zugleich Voraussetzung für das Weiterbildungsseminar
Ort: SEINZ Akademie
Kurhausstraße 1, 82433 Bad Kohlgrub
Telefon: 08845 - 970
E-Mail: hallo@seinz.de
Internet: www.seinz.de/akademie
ULMKOLLEG 2025:
Atem- und Körperarbeit nach Prof. Ilse Middendorf ® - Einführungsseminar
Preis: 270,00 EUR
Seminarzeiten:
Samstag 05.04.2025 10:00 - 17:00 (mit Pause)
Sonntag 06.04.2025 09:30 - 15:45 (mit kleiner Pause)
Insges. 12 Stunden
Voraussetzung: Keine
Geeignet für: Alle am Atem Interessierte; Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Osteopathen, Masseure, Ayurveda- und Yogatherapeuten, körpertherapeutisch orientierte Ärzte und Heilpraktiker, alle anderen Körpertherapeuten;
Erfüllt die Voraussetzung für das Weiterbildungsseminar (SEINZ Akademie)
Ort: Ulmkolleg, Lehr- und Weiterbildungsinstitute für Physiotherapie und Massage GmbH & Co. KG
Oberberghof 5, 89081 Ulm
Telefon: 0731 / 95 45 10
Telefax: 0731 / 95 45 115
E-Mail: info@ulmkolleg.de
Internet: https://ulmkolleg.net/
Atem-Weiterbildungsseminar (7 Tage), Vertiefungsseminar (7 Tage)
Themenübersicht zur Atemtherapie Weiterbildung und Vertiefung
- Theoretisches zum Atem
- Atemphysiologie
- Atempsychologie
- Klientengespräch
- Wie sorge ich als Behandler optimal für mich selbst, meine Haltung, meine Kraft, meine Präsenz
- Übungen zur Ausprägung eines Empfimdungsbewusstseins für den Atem und den Körper
- Atemmassagen für alle Körpersysteme unter Anleitung und Supervision
- Grifftechniken für Rücken, Brust, Bauch, Nacken, Kopf, Arme, Hände, Beine, Füße
- Achtsame Atemlenkung
- Atemübungen zu den Themen: Körperwahrnehmung, Durchlässigkeit, Beweglichkeit, Weite, Haltung und Aufrichtung, Stand,
Bodenkontakt und Erdung, Lebensenergie anreichern, Harmonisierung, Blockaden auflösen, Organ-Atem, Körperräume
- Bewegung aus dem Atem
- Erstellung begleitender Übungsprogramme für Klienten
- Atemmeditation
SEINZ Akademie 2025
Atemtherapie nach Prof. Ilse Middendorf ® - Weiterbildungsseminar (7 Tage)
Übungen und Behandlungen
Seminargebühr: 950,00 EUR
Termin: 27. 04. - 04. 05. 2025
Seminarzeiten:
So.: 19:00 - 21:30 Uhr
Mo.- Sa.: 09:00 - 12:30 Uhr
Mo., Di., Do., Fr., Sa.: 15:30 - 18:00 Uhr
So.: 9:00 - 13:00
Insges. 40 Stunden
Einzelsitzungen während des Seminars:
In den Mittagspausen Möglichkeit für Einzelsitzungen (bitte rechtzeitig anmelden)
Mittwoch 30.04.2025, ab 14:30 Möglichkeit für Einzelsitzungen (bitte rechtzeitig anmelden)
Sonntag 04. 05.2025 ab 14:30: Möglichkeit für Einzelsitzungen (bitte rechtzeitig anmelden)
Voraussetzung: Einführungsseminar (Wochenende)
Geeignet für: Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Osteopathen, Masseure, Ayurveda- und Yogatherapeuten, körpertherapeutisch orientierte Ärzte und Heilpraktiker, alle anderen Körpertherapeuten; alle tiefgehender am Atem Interessierte
Voraussetzung für das Vertiefungsseminar
Ort: SEINZ Akademie
Kurhausstraße 1, 82433 Bad Kohlgrub
Telefon: 08845 - 970
E-Mail: hallo@seinz.de
Internet: www.seinz.de/akademie
SEINZ Akademie 2025
Atemtherapie nach Prof. Ilse Middendorf ® - Vertiefungsseminar (7 Tage)
Baut auf dem Weiterbildungsseminar auf.
Übungen und Behandlungen
Seminargebühr: 950,00 EUR
Termin: 24. - 31. 08. 2025
Seminarzeiten:
So.: 19:00 - 21:30 Uhr
Mo.- Sa.: 09:00 - 12:30 Uhr
Mo., Di., Do., Fr., Sa.: 15:30 - 18:00 Uhr
So.: 9:00 - 13:00
Insges. 40 Stunden
Einzelsitzungen während des Seminars:
In den Mittagspausen Möglichkeit für Einzelsitzungen (bitte rechtzeitig anmelden)
Mittwoch 27.08.2025, ab 14:30 Möglichkeit für Einzelsitzungen (bitte rechtzeitig anmelden)
Sonntag 31. 08.2025 ab 14:30: Möglichkeit für Einzelsitzungen (bitte rechtzeitig anmelden)
Voraussetzung: Einführungsseminar (Wochenende) und Weiterbildungsseminar (7 Tage)
Geeignet für: Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Osteopathen, Masseure, Ayurveda- und Yogatherapeuten, körpertherapeutisch orientierte Ärzte und Heilpraktiker, alle anderen Körpertherapeuten; alle tiefgehender am Atem Interessierte
Ort: SEINZ Akademie
Kurhausstraße 1, 82433 Bad Kohlgrub
Telefon: 08845 - 970
E-Mail: hallo@seinz.de
Internet: www.seinz.de/akademie
ATEMTHERAPIE - Weiterbildung
Den Atem natürlich kommen zu lassen wurde von Ilse Middendorf an die erste Stelle gesetzt. Sie unterschied damit den „Erfahrbaren Atem“ von Beginn an von Methoden, die ihn willentlich verwenden oder ihn im Unbewussten belassen. Was damit gemeint ist, lässt sich am besten mit den Worten verdeutlichen: „Ich lasse meinen Atem kommen, lasse ihn gehen und warte, bis er von selbst wiederkommt. - und bin zugleich dabei bewusst in mir anwesend“
Im therapeutischen Umgang mit dem Atem unterscheiden man zwischen:
a) der diagnostisch- therapeutischen Arbeitsweise
b) der salutogenetischen Arbeitsweise
Die Atemtherapie nach Middendorf® ist - sowohl im therapeutischen, als auch im pädagogischen Umgang - eine salutogenetische Weise, mit dem Atem umzugehen. Der Begriff leitet sich vom lateinischen „salus“= gesund, in Ordnung, heil, gerettet, sicher, erlöst und vom griechischen „Genese“ = Entstehung ab. Der Atem stärkt das Gesunde, wodurch das „Kranke“ an Kraft und Einfluss verliert. Der Atem wendet sich an jene Bereiche des Körpers, die dem Übenden bereits bewusster geworden sind, um von hier aus die ihm unbewussteren zu erschließen.
Hier steht die Entwicklung bestimmter Fähigkeiten im Vordergrund. Vor allem geht es dabei um die Entwicklung und Bewusstwerdung dessen, was wir Empfindungen nennen (die wir von Gefühlen unterscheiden). Empfindungen beruhen auf der wahrnehmenden Funktion des Nervensystems. Gefühle sind die Bewertungen dessen, was empfunden wird.
Wird der Atem zugelassen, wächst ein Empfindungsbewusstsein, das den Körper zu immer mehr spürbarem Leben erweckt. Der Körper wird so zum ganzheitlich erfahrbaren Leib. Mit der Erfahrung der Klienten, den Atem kommen zu lassen und empfinden zu können, wachsen die Fähigkeiten, sich zu sammeln und dem Atem - in Balance zwischen Hingabe und Achtsamkeit - immer mehr die Führung überlassen zu können.
Damit steigern sich die „Atemfähigkeit“, d. h. die Fähigkeit, den Atem zuzulassen und wahrzunehmen, die „Empfindungsfähigkeit“ und die „Sammlungsfähigkeit“, und mit diesen die Fähigkeit, „anwesend“ zu sein. Gleichzeitig wächst bei diesem Prozess das, was wir mit „Durchlässigkeit“ für die Atembewegung bezeichnen und es ändert sich die „Haltung“ des Menschen, sowohl die seines Körpers als auch die bezüglich seiner Sicht auf eventuell vorhandene Probleme, Störungen oder Krankheiten.
Der oben beschriebene Atem-Bewusstseinsprozess ist somit keine „Therapie“ im üblichen Sinne, bewirkt aber dennoch häufig die Heilung von Störungen und Krankheiten, weshalb wir im Erfahrbaren Atem sagen, dass die Heilung von Krankheiten „nebenbei“ erfolgt.
Ziel und Auswirkungen der Atemtherapie
Ziel der Atemtherapie Middendorf® ist es, den Klienten ein „Leitseil“ (Ilse Middendorf) an die Hand zu geben, damit sich das Bewusstsein über Atemerfahrungen – und nicht über Denken und Diagnostizieren – auf verschiedenen Ebenen ausweiten kann.
Positive Kräfte werden geweckt oder gestärkt - beispielsweise Selbstheilungskräfte. Die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen (auch für die eigene Gesundheit) nimmt deutlich zu. Ebenso wächst die Freude am Leben. Der eigene Ausdruck in Kreativität und Intuition wird bedeutend. All das geschieht durch eine immer dichter werdende Vernetzung und gegenseitige Förderung von Atem, Bewusstsein und den oben genannten Fähigkeiten. Am „Leitseil des Atems“ finden und gestalten KlientInnen ihren eigenen individuellen Weg. Dabei ist es nicht die Aufgabe der „AtemtherapeutInnen Middendorf®“, den KlientInnen auf deren verschiedenen Wegen psychologisch, psychotherapeutisch oder spirituell „zu helfen“, da es der Atem selbst ist, der führt und „Antworten“ gibt.
Die absolut präsente, vorwiegend nonverbale Begleitung eines erfahrenen Atemtherapeuten unterstützt den Menschen, zum Wesentlichen zu finden: Zum eigenen Atem und eigenen Atemrhythmus. (Text: Middendorf-Institut)
Zwei Einstimmende Übungen:
Freies Dehnen mit dem Atem Großer Körperkreis
Ganzheitlich anregende und harmonisierende Übung "Der Lebensbaum"
Behandlungssequenzen (siehe auch das Video "Atemtherapeutische Sequenzen")
Bhajan Noam: ATEMTHERAPEUTISCHE SEQUENZEN (in Stille) ca. 8:10 Min.
Bhajan Noam: EINE EINLEITENDE ATEMMASSAGE ca. 16:50 Min.
Bhajan Noam: EIN ATEMTHERAPEUT SPRICHT ca. 17:30 Min.
Bhajan Noam: DER ATEM KOMMT VON GOTT ca. 4:40 Min.
Bhajan Noam: YOGA und ATMEN - Antwort auf eine Frage ca. 13:10 Min.
Prof. Ilse Middendorf in "3 nach 9" ca. 12:00 Min.
Prof. Ilse Middendorf (1910-2009) in ihrem Institut in Berlin ca. 4:00 Min.
„Am Leitseil des Atems“ erfahren Sie Unterstützung, wenn Sie ...
• gestresst sind und sich nach innerer Kraft und Ruhe sehnen, die auch in Beruf und Alltag Bestand hat,
• Ihre Gesundheit stabilisieren möchten,
• sich und Ihren Körper empfindungsbewusster, durchlässiger und lebendiger erfahren wollen,
• den Eutonus (= optimales Gleichgewichtzwischen Über- und Unterspannung) erleben möchten,
• den eigenen Atem- (Lebens)-Rhythmus, das eigene Maß finden wollen,
• den Wunsch haben, sich selbst zu erfahren und zu entwickeln,
• Ihre Kreativität wieder entdecken und leben möchten,
• neue Wege gehen und sich auf Veränderungen einlassen wollen,
• Selbstverantwortung anstreben,
• Ihre empathischen Fähigkeiten vertiefen möchten,
• Gespräche aufmerksamer, einfühlsamer und klarer führen möchten,
• sich spirituellen Dimensionen, Seins- und Sinnfragen öffnen wollen.
Mögliche Formen des Umgangs mit dem Atem
Wir unterscheiden drei Möglichkeiten, mit dem Atem zu arbeiten, ihn willentlich einzusetzen, ihn im Unbewussten zu belassen, ihn kommen zu lassen, ihn zuzulassen und bewusst dabei wahrzunehmen.
Den Atem „kommen zu lassen“ wurde von Ilse Middendorf als das wichtigste Element der Methode bezeichnet. Sie unterschied damit den „Erfahrbaren Atem“ von Beginn an von Methoden, die ihn willentlich verwenden oder ihn im Unbewussten belassen. Was damit gemeint ist, hat Ilse Middendorf in folgendem Satz zusammengefasst: „Ich lasse meinen Atem kommen, lasse ihn gehen und warte, bis er von selbst wiederkommt.“
„Atemtherapie Middendorf®“ ist eine salutogenetische Weise, mit dem Atem umzugehen. Der Begriff leitet sich vom lateinischen „salus“= gesund, in Ordnung, heil, gerettet, sicher, erlöst und vom griechischen „Genese“ = Entstehung ab. Der Atem stärkt das Gesunde, wodurch das „Kranke“ an Kraft und Einfluss verliert. Der Atem wendet sich an jene Teile oder Gegenden des Körpers, die dem Übenden bereits bewusster geworden sind, um so die ihm unbewussteren zu erschließen. (Text: Middendorf-Institut)
"Der Erfahrbare Atem"ist eine Einführung in Theorie und Praxis der von der Autorin in jahrzehntelanger Arbeit entwickelten Methoden der Atemtherapie und Atempflege. Das Buch wendet sich an therapeutische und pädagogische Fachleute ebenso wie an Laien, die für sich selbst einen neuen Zugang zum Atemgeschehen gewinnen wollen. Den Atem kommen lassen, gehen lassen und warten, bis er von selbst wiederkommt, heißt, die unbewußte Atemfunktion in ihren Gesetzen wahrzunehmen und zu erfahren. Daraus ergibt sich unmittelbare, ursprüngliche Bewegung, ein Anschluß an die menschliche Ganzheit und die Möglichkeit, sich selbst kennenzulernen und zu erfahren. Im Atem entsteht allmählich "Substanz"und Qualität, die zur Personwerdung beiträgt. Durch Dehnung, Druckpunktarbeit und Vokalraumbildung entstehen Bewegungen aus dem Atem, in denen urrhythmisches Geschehen und Kreativität umschlossen sind. Zwischen dem vom Willen geführten Atem und der unbewußten Atmungsfunktion entsteht uns der Erfahrbare Atem, der durch Sammeln, Empfinden und Atmen das Zusammenschließen von Leib-Seele-Geist möglich macht. Er führt uns in ein erweitertes Bewußtsein und zur Selbsterfahrung.
Bhajan Noam: ATEM AKTIVIERENDE GRIFFE AN DEN FÜSSEN ca. 32 Min.
Ein Beispiel-Lehrvideo für Schüler meiner Atemseminare
Auf Youtube können die Griffe einzeln angeschaut werden
https://www.youtube.com/watch?v=pStcDd-im10&t=42s
Probandin: meine Assistentin Silke
© Video: Bhajan Noam
"Aus dem Leben für das Leben" - Meine Bücher. Mehr dazu: HIER
Das Wunder Atem
Text: Bhajan Noam
Meine Kolumne im Magazin YOGA Aktuell
„Kabir spricht: Sag mir, was ist Gott?
Er ist der Atem innerhalb des Atems.
Kabir spricht: Oh Freund,
Gott ist der Atem allen Atems.“
Wer den Atem in seiner ganzen Tiefe erfährt und versteht, der weiß und kann es mit seinem eigenen Leben bezeugen, dass der Atem nichts als
pure Heilkraft ist. Ich bin seit über 30 Jahren atemtherapeutisch tätig. Meine Ausbildung zum Atemtherapeuten und Atempädagogen ging über ein Studium von fünf Jahren und war neben allem Lernen und
Erspüren selbstredend auch eine Therapie für mich. Anhand von einwenig Anatomie- und Physiologiewissen gepaart mit philosophischen Betrachtungen möchte ich hier das Wunder des Atems, das uns Menschen
in jedem Augenblick begleitet, mit meinen bescheidenen Worten ehren.
Die reine Grundfunktion der Lunge besteht darin, Sauerstoff ins Blut zu transportieren und Kohlendioxid abzuführen. Je mehr Sauerstoff die
Zellen erhalten, desto förderlicher ist es für unsere körperliche und geistige Gesundheit. Der bewusste Mensch spürt darüber hinaus, dass mit jedem Einatem dem beseelten Leib neues Leben und
kosmische Energie eingehaucht wird. Jedes Ausatmen ist ein Reinigungs- und Entgiftungsprozess, wie auch ein Angebot zu allgemeiner Entspannung.
Stress, Konflikte und Anspannung beeinflussen die Atmung auf negative Weise, sie wird dadurch schnell und flach. Bei einem entspannten Geist
hingegen ist sie rhythmisch und langsam. Ein ruhiger, tiefer Atem sorgt für entspannte Muskeln, eine harmonische Organtätigkeit, eine gute Durchblutung, eine Reinigung über die Atemwege wie auch über
das Lymphsystem, einen gesunden Wärmehaushalt, klares Denken und ein heiteres Gemüt. In der Atemruhe zwischen Aus- und Einatmung wird das parasympathische Nervensystem aktiviert, das ausgleichend und
beruhigend auf alle Funktionen wirkt.
Nach der ayurvedischen und chinesischen Wissenschaft ist unser Atem der Träger von Prana oder Qi, der Träger der Lebensenergie. Ohne den
Atem, ohne die in ihm enthaltene Energie und ohne den Sauerstoff gäbe es uns gar nicht. Unser Körper wäre ein lebloses Ding. Ein uralter Sinnspruch besagt, dass Gott jedem Menschen mit seiner Geburt
nicht eine bestimmte Anzahl an Lebensjahren schenkte, sondern ihm eine gewisse Zahl an Atemzügen zudachte. Deswegen atmet der Yogi langsam und voller Ehrfurcht.
Die Atmung ist die einzige Funktion im menschlichen Körper, die selbsttätig geschieht und die wir ebenso willentlich steuern können. Wie
Goethe aber bereits erkannte, wird die Atemluft nicht aktiv von uns eingesaugt, sondern vom Druck der Atmosphäre, von der liebenden Aura von Mutter Erde, in den Körper transferiert. Das heißt, wir
brauchen den Atem einfach nur zuzulassen – wie wir auch das Leben entspannt geschehen lassen dürfen. Unsere einzige Aufgabe ist, immer bewusster zu werden und mit wachen Sinnen sowohl uns selbst wie
die Welt wahrzunehmen und in ihr mit Dankbarkeit und freundlicher Gesinnung zu wandeln.
Patanjali schrieb sinngemäß: „Pranayama wandelt ein unbewusstes negatives Atemmuster in ein bewusstes und förderliches Atemmuster“.
Pranayama ist der Weg vom Nichtwissen zum Wissen, von der Naturferne zur Natürlichkeit, aus der Kraftlosigkeit hin zur Selbstermächtigung.
Der Atem ist Seele und göttlicher Funke. Atman, die Seele, das Göttliche, ist das gleiche Wort wie Atem, es hat den selben Ursprung. Und
deshalb ist Atem gleich Leben.
Mit dem ersten Einatem treten wir ein in diese Welt. Und mit dem letzten Ausatem verlassen wir sie wieder. In der kurzen oder langen Zeit
dazwischen trägt uns der Atem durch dieses irdische Leben. Verstehen wir seine Kraft zu empfangen, ist eine Leichtigkeit in uns, eine Verspieltheit, ein Tanzen. Verstehen wir es nicht, bleiben wir
unbewusst in einer Dumpfheit – und Schwere bestimmt unser Dasein.
„Dreifach ist der Rhythmus des Lebens: Nehmend, gebend, selbstversunken. Einatmend nehme ich die Welt in mir auf. Ausatmend gebe der Welt
ich mich hin. Leergeworden lebe ich mich selbst - Lebe entselbstet und öffne mich neu.“ Lama Anagarika Govinda
Die Reise des Atems durch den Körper beginnt und endet in der Nase, durch welche der Atem ein- und ausströmt und die für sich genommen schon eine Wunderwerk der Schöpfung ist. Nasenhöhle und Rachen bilden die oberen Luftwege. Die unteren Luftwege bestehen aus dem Kehlkopf mit Kehldeckel und Stimmritze, der Luftröhre, den Bronchien und Bronchiolen und den Lungenbläschen, den Alveolen.
Die Luftwege verzweigen sich in gleicher Gestalt wie die Äste und Zweige eines Baumes. Und die letzten sieben Verzweigungen tragen die
Lungenbläschen, wie der Baum Blätter, und dienen wie diese dem Austausch von Sauerstoff, Kohlendioxyd und den feinstofflichen Energien. Alle vorgelagerten Luftwege dienen der Zuleitung, Verteilung,
Anfeuchtung, Anwärmung und Reinigung der Atemluft.
Eingeatmete Luft gelangt durch die vorderen Nasenlöcher und den Nasenvorhof in die eigentliche Nasenhöhle und verlässt diese durch die
hinteren Nasenlöcher in den Rachenraum. Die Nasenhöhle grenzt an Gaumen, Nasennebenhöhlen und die Schädelbasis. Der gesamte Raum der Nasenhöhle ist mit Schleimhaut ausgekleidet. Bezeichnend für die
Nasenschleimhaut ist ein vielreihiges Epithel, das dicht mit Flimmerhaaren besetzt ist. Im Bindegewebe unterhalb des Epithels ist ein ausgedehntes Drüsengewebe das den Nasenschleim absondert, der die
Atemluft anfeuchtet. In der oberflächlichen Schleimschicht, wie zuvor schon in der Nasenbehaarung, bleiben eingeatmete Fremdkörper hängen. Sie werden durch Wellenbewegungen der Flimmerhaare in
Richtung Rachen transportiert. Die stark durchblutete Schleimhaut gibt ihre Wärme an die vorbeiströmende Luft ab wie eine Art Durchlauferhitzer. Jeder hat es schon mal gespürt: Atmen wir im Winter
durch die Nase ein, ist die Luft warm, atmen wir dagegen durch den Mund ein, kommt die äußere Kälte mit dem Atem in unsere Lungen.
Die eingeatmete Luft wird in den Nasenhöhlen durch deren Ausprägung in ein spiralförmiges Fließen gebracht, dass sich durch die Bronchien
und Bronchiolen fortsetzt bis hin zu den stark durchbluteten Alveolen. Diese Bewegung begünstigt eine bessere Aufnahme und Ausnutzung des Atems und stellt zugleich eine Dynamisierung dar, die das
Energiepotential des Atems erhöht. – Alles lebendige, bis hin zu den großen Galaxien im All, weist diese Form auf.
„Wie die Speichen eines Rades eingefügt sind in die Nabe, so ist in den lebendigen Atem alles eingefügt. Das Leben geht vonstatten durch
die Kraft des Atems.“ Upanishaden
Eng verbunden mit der Nase ist unser Geruchssinn, der mannigfache Aufgaben in unserem körperlichen und seelisch-geistigen Sein erfüllt. Er kann uns locken, er kann uns warnen, er kann unsere Verdauung anregen, unser sexuelles Verhalten bestimmen, er kann uns ein Wohlgefühl vermitteln, genau wie ein Unwohlsein. Wir können jemand riechen oder ihn nicht riechen, was Sympathie oder Antipathie gegenüber dem anderen bedeutet. Gerüche von Kräutern und ätherischen Ölen werden seit Menschengedenken zu Heilzwecken eingesetzt. Ihre Wirkung kann körperliche wie psychische Veränderungen hervorrufen. Für religiöse Zwecke werden wohlduftende Räucherungen genutzt. Sie bringen uns in eine innige Stimmung der Andacht und erheben unsere Seele.
Der Atem ist das heiligste Geschehen im Menschen, denn er verbindet ihn unmittelbar mit Gott. Wer den Atem bewusst erfährt, der weiß, dass
er immer versorgt ist. Er ist mit der höchsten Quelle verbunden. Aus diesem Grund empfand ich es einst als Ritterschlag, als ich am Ateminstitut von Ilse Middendorf angenommen wurde. Ich wusste: ab
jetzt beschreite ich einen goldenen Pfad, der nicht ohne Stolpersteine sein wird, aber der mich immer wieder halten und auffangen wird und den ich nie mehr verlassen werde.
Da der Atem das Heiligste ist, das wir empfangen dürfen, sollte auch die Luft, das Reinste sein, das wir atmen. Wie auch das Wasser und die
Speisen, die Gedanken und die Worte, die uns nähren sollten und nicht schädigen.
„Wenn der Atem fein ist, ist das Herz fein; denn jede Bewegung der Atemkraft wirkt auf das Herz.“ Lü-Dsi
© 2021 Text: Bhajan Noam (meine Kolumne im Magazin YOGA Aktuell)
Atem ist Leben
Durchlässigkeit gepaart mit Empfindungsfähigkeit -
das große Thema der Atemtherapie
Durchlässigkeit bedeutet:
1) Entspannte Muskulatur
2) Keine Verklebungen im Gewebe
3) Gute Nervenimpulse
4) Der Atem erreicht uns in Form
- seiner feinen Bewegung (Ein- und Ausatmung)
- von vermehrtem Sauerstoff in den Zellen und Abtransport von Stickstoff
- von vermehrtem Energiefluss im gesamten Körper
5) Wir spüren den Körper deutlicher und immer mehr ganzheitlich, d.h. nicht nur einzelne Bereiche sondern auch
die inneren Verbindungen
6) Eine Auflösung von mentalen und emotionalen Verhaftungen
Zu 1) Eine entspannte der Muskulatur erreichen wir:
- durch Dehnungs- und Lockerungsübungen
- indem wir folgende Gesetzmäßigkeiten beachten:
Die Auflösung von muskulären Spannungen verläuft entlang der Muskelketten, quasi der Schwerkraft folgend, abwärts gerichtet. (Das bedeutet, wenn die Beine und der untere Rücken z.B. nicht frei sind, baut sich Spannungen wieder nach oben hin auf.)
- durch Übungen, die uns erden, die den Schwerpunkt wieder nach unten verlagern
- durch Übungen, die den Gleichgewichtssinn fördern (Ein schlecht
ausgeprägter
Gleichgewichtssinn führt zu Unsicherheit und damit zu „Schutzspannungen“.)
- durch Bewusstmachung vorhandener Spannungen
Spannungen, die uns nicht bewusst sind, können wir nicht auflösen, dennoch sind sie vorhanden und beeinträchtigen unser Lebensgefühl.
Zu 2) Verklebungen im Gewebe lösen wir auf durch:
- Dehnungsübungen, die länger gehalten werden (besonders Diagonaldehnungen)
- vertieften, gehaltenen Atem (Kumbhaka) - gehaltene Dehnung und vertieften, gehaltenen Atem in
Kombination (potenzierte Wirkung)
- Lockerung und Entspannung der Muskulatur
- eine Verbesserung der Durchblutung im Gewebe
Zu 3) Eine Verbesserung der Nervenaktivität erreichen wir durch:
(hier greift jetzt eins andere)
- Auflösung von muskulären Spannungen
- Auflösung von Verklebungen im Gewebe
- Lockerung der Gelenke
- Entspannung und Neuaufrichtung der Wirbelsäule
Die Wirbelsäule ist unser zentrales Organ, von ihr gehen alle Nerven aus, die motorischen Nerven, die Nerven für die Organe und die sensiblen Nerven.
- neue Nervenvernetzungen im Gehirn über ein erweitertes Bewusstsein, bewusst gemachte Bewegungen,
bewusst gemachten Atem, generell durch ein feineres Hinstürzen in den Köper.
Zu 4) Eine Verbesserung der Atemfunktion erreichen wir durch:
- Lockerheit in der gesamten Muskulatur und in den Geweben
- Bewusstmachung des Atemgeschehens
- inneres Zulassen des Atems
- Wertschätzung des Atems als unseren Lebensodem (ohne Atem kein Leben)
Zu 5) Vermehrtes Spüren des eigenen Köpers und seiner Funktionen, insbesondere des Atems, erwerben
wir uns durch:
- Übungen, während derer wir in die Bereiche hineinfühlen
- bewusstes Atmen und Wahrnehmung der feinen Wirkungen des Atems und des Energieflusses
- letztlich auch hier: Wertschätzung unseres Körpers und was er unablässig für uns in jedem Augenblick leistet
Zu 6) Die Auflösung von mentalen und emotionalen Verhaftungen erreichen wir durch:
- ein in jeder Situation immer wieder erneutes Anbinden an den Atem
- Vertrauen auf die bewusstseinserweiternde Kraft und Wirkung des Atems
- das Erlernen eines gelassenen Beobachtens - Zentrierung im Köper wie im Geist
Durchlässigkeit und Empfindungsfähigkeit greifen an der Nahtstelle des aktiven Bewusstmachens und allmählich wachsenden Bewusstwerdens ineinander.
Aus Vorausgenanntem ergeben sich die Übungsthemen:
- Lockerung (von Muskeln, Gelenken, Membranen)
- Erdung / Verwurzelung
- Gleichgewichtsinn
- Haltung / Aufrichtung
- Köperbewusstsein / Atembewusstsein
- Innere Verbindungen wahrnehmen und evtl. mit unserem Bewusstsein wieder herstellen (einzelne Körperteile
sind nicht isoliert sondern reagieren auf einander)
- Zulassen des Atems und Vertrauen in die Kraft des Atem
- Ein immer feineres Spüren des Atems, des eigenen Körpers und all seiner
Belange
Im weiteren Verlauf kommen wir zu den essentiellen Lebensthemen.
Der Atem und die essentiellen Lebensthemen
- Wer bin ich?
- Was ist meine Aufgabe in diesem Leben?
- Selbstwertschätzung
- Abgrenzung (im positiven Sinn: Das bin ich und das bist du)
- Mit allen Sinnen im Hier und Jetzt sein
Zu den Antworten kann uns auf seine schlichte und gerade deshalb so wirkungsvolle Art der Atem leiten. Ein Beispiel: Wir können nur in diesem Augenblick atmen und auch nur einen Atemzug gleichzeitig. Wir atmen nicht gestern und auch nicht morgen (obwohl wir das bestimm tun werden) – sondern immer nur jetzt und jetzt und jetzt ... Wie der Atem so ist auch das Leben nur jetzt – und nicht irgendwann. Irgendwann, das sind Erinnerungen oder Träume. Die „Wirk“lichkeit, das was wirkt, ist im Hier und Jetzt. Das, was wirklich interessant ist, wir finden es nirgendwo, außer in diesem Augenblick.
Im Augenblick zu sein heißt anwesend sein, heißt wach sein, heißt reaktionsfähig sein, heißt lebendig sein, heißt mit beiden Beinen im Leben
zu stehen. Es bedeutet, wirklich da zu sein – für sich selbst und für den Anderen. Und es bedeutet zu erkennen, wer wir wirklich sind, wer der Andere wirklich ist – nicht wie wir es erträumen,
erhoffen oder befürchten.
Ich kann nur für mich atmen, in meinem Rhythmus. Und du kannst nur für dich atmen, in deinem Rhythmus. Zwar verbindet der Atem auch, ebenso
zeigt er jedoch die Unterschiede auf. Im Atem erkennen wir die Individualität und die persönlichen Qualitäten. Und im Atem finden wir die Kraft und die Erkenntnisse für unseren ganz eigenen Weg durch
dieses Leben mit seinen Glücksmomenten und Schicksalsschlägen, mit seinen Begegnungen und Abschieden und mit seinen kleinen Wundern zu jeder Stunde.
© Text: Bhajan Noam
Atem ist Freude
DER ATEM KOMMT VON GOTT
Allmähliches Erwachen über ein tiefes Atembewusstsein
Text: Bhajan Noam
Meine Kolumne im Magazin YOGA Aktuell
„Sobald wir Atem und Bewusstsein verbinden,
sind wir mit dem großen Lebensstrom verbunden.
Der Atem ist der Hauch der Gnade Gottes,
und dieser Atem erweckt die Seele zum Leben.
Solange die Seele nicht von Bewusstsein belebt wird,
gleicht sie dem Vogel, der noch nicht flügge ist.“
(Sufi-Weisheit)
Sei dir bewusst: der Atem kommt von Gott. Und Gott ist gütig. So wird auch der Atem ausschließlich zu deinem Wohlergehen beitragen. Es war Gott, der dem ersten Menschen den Atem einhauchte. Damit starb Gott in den Menschen hinein, um fortan in ihm lebendig zu sein. Gottes Ausdruck im Menschen ist der Atem, sein Sprechen, seine Lieder, sein Tanzen, seine Bewegungen und sein Handeln. Je tiefer der Mensch Gottes Atem in sich zulässt, desto mehr ist er an Gott angebunden. Und alles, was er denkt, spricht und tut, zeigt dies.
„Kabir spricht: Sag mir, was ist Gott?
Er ist der Atem innerhalb des Atems.
Kabir spricht: Oh Freund, Gott ist der Atem allen Atems.“
(Kabir)
Spüre, während du atmest, Gott in allen deinen Zellen. Spüre seine wohlmeinende, heilende Kraft. Lass das Licht in dein Wesen eintreten - mit jedem bewussten Atemzug mehr und mehr, heller und heller. Und alle Schatten werden fliehen. Ein weiser Meister sagte: „Sei gänzlich beschäftigt, Gutes zu tun, und das Schlechte wird ganz von selbst entfallen.“ Atme bewusst. Denke Gutes. Sprich Gutes. Tue Gutes. Sei hilfreich mit all deinem Sein. Und du wirst in Frieden leben. Mag es auch im Außen wild stürmen, in dir ist Harmonie.
Setze dich hin und besinne dich auf deinen Atem. Bist du unruhig, bist du voller Ängste, bedrücken dich Sorgen, lass dich nicht von ihnen wie von stürmischen Wellen überrollen. Lasse stattdessen deinen Atem langsam und ruhig fließen. Und fast im gleichen Moment kommt ein Stück Gelassenheit über dich. Du bist wieder angebunden an die größte Kraft in dieser Welt, an Gott, der alles erschaffen hat und allem seine Ordnung gibt. Sind wir in Aufregung, erkennen wir diese Ordnung nicht. Werden wir ruhiger, verstehen wir die Dinge in ihrer Tiefe. Und wir beginnen den göttlichen Atem in allem zu erkennen. Wir kommen tiefer und tiefer in unser Zentrum, in dem Stille herrscht - und ein Verstehen jenseits des Verstandes.
Betrachte den Atem stets als eine Verbindung zu Gott - und du bist nie mehr unruhig, kraftlos und getrennt. Trennung ist Unbewusstheit. Bewusstheit ist immer mehr in der Einheit sein mit allem. Der Atem ist das alles verbindende Band - in dir und über dich hinaus. In dir sorgt er für einen harmonischen Ablauf aller Funktionen einschließlich deines Denkens und Fühlens. Und über dich hinaus sorgt er für das Auffinden und Stabilisieren deines Platzes in dieser Welt.
Mit einem tiefen ruhigen Atem verschwinden allmählich die gedanklichen Verhaftungen mit negativen Dingen und Geschehnissen. Es geschieht ganz mühelos eine Hinwendung zum Positiven, Nützlichen und Schönen. Gottes Atem ist ein Magnet, der nur Göttliches anzieht und alles andere fallen lässt, der dich in die Leichtigkeit führt und alles Schwere hinter dir lässt. Atme tief, lächle, sage Danke - und du wirst dich glücklich fühlen und das Glück anziehen. Denn nur Glück zieht Glück an, nur Liebe zieht Liebe an. Und tiefer Atem zieht Gott in dein Leben.
“Da bildete Gott, der Ewige, den Menschen aus Staub
und hauchte Lebensodem in sein Antlitz;
so ward der Mensch ein lebend Wesen.“
(1. Mose 2.7)
Der erste Atemzug des Neugeborenen ist ein Einatmen, der letzte Atem des Sterbenden ist ein Ausatmen. Mit der Geburt jedes Menschen beginnt ein Kreis, oder besser gesagt eine neue Sequenz der ewigen Spirale, die mit dem individuellen Tod ihren Abschluss findet, um gleich in eine weitere Sequenz des göttlichen Reigens überzugehen. Solange wir in diesem unseren Körper weilen, ist der Atem unser treuester und zuverlässigster Begleiter. Er verlässt uns nie, auf ihn können wir uns in allen Lebenssituationen verlassen.
Jedem von uns ist mehr oder weniger bewusst, dass es zwei unterschiedliche Atemweisen gibt:
1. Der unwillkürliche, unbewusste Atem, das ist derjenige Atem, der die meiste Zeit ohne unser Hinzutun, ohne Nachdenken darüber, meist auch ohne ein Empfinden geschieht. Dieser Atem sichert unser Überleben und passt sich „automatisch“ bestmöglich allen Situationen an. Er ist ruhig und flach, wenn wir schlafen oder in einem entspannten Zustand sind. Er vertieft und beschleunigt sich bei körperlicher Aktivität und Anstrengung. Er reagiert aber auch sehr fein auf unseren jeweiligen geistigen und psychischen Zustand. Er ist das sensibelste Parameter, das präziseste Diagnostikum, der genaueste Ausdruck für unser körperlich-seelisch-geistiges Befinden. Und er verbindet uns in unbewusster Selbstverständlichkeit mit der gesamten Schöpfung. Ich atme aus – du atmest ein. Wir geben CO2 ab – die Bäume spenden uns dafür Sauerstoff. Mein Prana beeinflusst dein Prana. (In der Heilbehandlung wird dies ganz bewusst eingesetzt.) Das Göttliche Prana empfängt uns jede Nacht während unseres Schlafes, umhüllt uns mit seinen Armen und speist uns freundlich mit seinem unsterblich machenden Nektar.
2. Der willkürliche, bewusst gelenkte Atem, das ist der Atem, den wir nach unserem jeweiligen Bedarf steuern. Der einfachste Anlass dazu ist der, dass wir z. B. spontan bei Ermüdung oder bei einer Anspannung tief durchatmen und dabei die Wohltat und Kraft des Atems empfinden und auch genießen. Doch immer mehr Menschen integrieren den positiven Nutzen des Atems in ihr Leben und beginnen, regelmäßig Yoga und Pranayama zu üben. Dabei machen sie früher oder später die Erfahrung, dass ein bewusst und gezielt gelenkter Atem nicht nur körperliche und psychische Gesundheit unterstützt und fördert, ihnen Wohlgefühl vermittelt und manchmal auch ungeahnte Kräfte aktiviert, sondern dass darüber hinaus etwas mit und in ihnen geschieht, das zwar noch nicht ganz greifbar für sie ist, das viele Fragen aufwirft, das aber nach und nach auch die Antworten aus der Weisheit ihres eigenen Herzens aufsteigen lässt. Der Atem verändert das tiefste Wesen des Menschen, er berührt ihn irgendwann in seinem untersten Seelengrund und führt ihn allmählich in seine lang vergessene spirituelle Heimat zurück.
3. Und das ist der Augenblick, in dem einige überrascht eine dritte Atemweise in sich entdecken können: Der bewusst erlebte, freischwingende lebendige Atem, der unbeeinflusst kommt und geht – und uns plötzlich und ganz selbstverständlich in das unverfälschte Große Leben integriert. Das ist der Atem, den Buddha lehrte und viele Meister nach ihm. Das ist der Atem des befreiten Menschen, der aufgewacht ist und zu erkennen beginnt. Diesen Atem siehst du bei den großen Weisen. Und dieser Atem ist zuletzt der Grund, warum jeder Mensch zwangsläufig durch die beiden schmerz- haften Prozesse der Selbstentfremdung und der Selbstfindung gehen muss.
„Das ist der höchste Weg, den jener geht,
der seiner Sinne Tore fest verschliesst,
sein Herz beherrscht und durch den Geistes-Atem
der wechselnden Gedanken Meister wird.“
(Bhagavad Gita)
Berichte von Teilnehmern meiner Atem-Seminare:
„Ich fühle große Dankbarkeit in mir, einfach so. Meiner Familie gegenüber, meinen Kindern, meinem Partner, meinen Eltern. Ja sogar meinem eigenen Körper gegenüber, der mich bisher gesund durch dieses Leben getragen hat. Ich fühle mich verbunden mit einer großen, unbeschreiblichen Kraft, mit einer großen Weisheit, die alles zu durchdringen scheint. Dieses Gefühl überwältigt mich jedes Mal, wenn es in mir aufsteigt.“
„In meiner Beziehung verändert sich etwas. Mein Partner geht auf Distanz. Gespräche zwischen uns gestalten sich immer schwieriger. Die gemeinsame Basis scheint uns verloren gegangen zu sein. Es macht mir manchmal Angst. Andrerseits will ich aber auch nicht mehr zurück. Meine Erfahrungen, die ich in letzter Zeit machen durfte, haben mein Leben in unglaublicher Weise bereichert.“
„Mein Partner unterstützt mich in letzter Zeit sehr in allem, was ich tue. Er hat sich sogar entschlossen, jetzt auch Yoga zu machen. Unsere Beziehung hat sich zum Positiven gewandelt. Ich weiß nicht, ob bei ihm die Angst, mich zu verlieren, der Motivator ist. Letztlich ist es ja auch egal, was das Bewusstsein weckt und was uns den Weg zur Veränderung öffnet.“
„Ich komme mit meinen Kollegen auf der Arbeit immer weniger zurecht. Mit meiner Arbeit ergeht es mir ebenso. Es fühlt sich alles so sinnentleert an. Ich mache die Dinge, die zu tun sind, aber ich mache sie nur mechanisch. Meine Seele, mein Herz sind nicht dabei. Ich weiß jetzt, dass das schon immer so war, nur ich kann es heute nicht mehr ertragen. Die Gespräche mit den Arbeitskollegen bleiben oberflächlich. Es ist eigentlich auch keine Zeit vorhanden für mehr. Längerfristig werde ich mich nach etwas Sinnvollem umschauen. Ich fühle immer mehr, dass Yoga und besonders die Atemübungen mir die Kraft und den Mut dazu geben.“
„Mein Empfinden hat sich sehr verändert. Ich nehme zum Beispiel die Natur ganz anders wahr. Ich habe öfter als früher das Bedürfnis, draußen zu sein, durch die Wiesen zu gehen, den Vögeln zu lauschen, mich einfach hinzulegen und einfach nur zu sein in dieser wunderbaren Schöpfung.“
„Ich war immer ein sehr schüchterner, unsicherer Mensch. Ich hatte wenige Kontakte. Mein Herz war immer so voll, was ich gerne mitgeteilt hätte, es waren aber Gefühle, für die ich nie die treffenden Worte in Gegenwart eines anderen gefunden hätte. Jetzt habe ich plötzlich so viele Gesprächspartner, mit denen ich mich verstehe und die mich verstehen. Ich muss sagen, ich bin aufgeblüht. Ich habe kaum noch etwas gemein mit der Person, die ich noch vor einem Jahr war.“
„Ich habe meinen Mann in seinem Sterbeprozess begleitet. Es hat in mir etwas geöffnet, zu dem ich zuvor keinen Zugang hatte. Yoga und Meditation haben mir die Basis dafür gegeben, die Ruhe und beinahe, wenn ich das aussprechen darf, Unbekümmertheit. Es war eine Verbundenheit da mit einer großen segnenden Kraft, die auch mein Mann spürte. Und so konnte ich einfach seine Hand halten und ihm durch meine Präsenz das Gefühl der Geborgenheit schenken. Er ist am Ende ganz leicht hinübergegangen. Für diese tiefe Erfahrung danke ich Gott von ganzem Herzen.“
© 2024 Text: Bhajan Noam (meine Kolumne im Magazin YOGA Aktuell)
Atem heißt bewusstes Üben
Der relative und der vollkommene Lebensatem
Dein Atem ist Feuer und Feuernahrung, Klang und Rhythmus, Ausdruck und Eindruck, Lied der Wahrheit, Wesen und Weg, Fülle und Leere, Heimat und Fremde. – Indem du diesen Worten nachspürst, empfängst du mit ihnen einen neuen oder ersten Wesensschimmer des großen Lebensbewegers ATEM.
Werde zu diesem einen Aspekt ohnegleichen! Mit ihm ändert sich dein bisheriges Denken und Fühlen, Handeln und Preisgeben. Mit ihm beginnt hier und jetzt deine großartige Wanderschaft zu den Sternen der Freundlichkeit und Liebe. Mit ihm wandelt dein Geist sich allmählich zum grenzenlosen alles integrierenden, alles feiernden Himmelsrund. Mit ihm erwärmt die Stille in dir dein jetzt noch erstarrtes Lebendigsein, entwächst du den Träumen und Phantasien, den Sehnsüchten und Leidenschaften. Und ohne deren Essenz zu verlieren, vervollkommnest du in ihrer wundervollen Erhöhung dein einzigartiges, nicht wiederholbares Welten- und Himmelsleben.
In diesem weit entfernten Tal der Widersprüche und Gebrechen trotzt du fortan den fahlen Scheinbarkeiten in neuer Würdigung einer dich selbst und alles heiligenden, die Schlichtheit preisenden Präsenz. Sei in Erwartung ohne zu warten, sei hellwach, sei wie ein fester, schwerer Stein in einem reißenden Strom. Bevor er langsam, scheinbar langsam, zu Sand wird, genießt er noch die Festigkeit und die gewaltige, mit der des Stromes spielende und gegen die Zeit ankämpfende eigene Kraft, die er erst preisgibt, wenn ihn der Ruf einer ganz neuen Welt in diesem Herzen, das weder Stein noch Sand kennt, zärtlich flüsternd wie ein Frühlingswind erreicht.
Ehre das Profane – und in ihm die Poesie des Werdens. Dann ist es nur ein kleiner Tanzschritt aus betörender Peripherie zur goldenen Mitte.
© Text: Bhajan Noam (aus meinem Buch "SHASTRAS - Meistertexte")
Atem ist Tanz
Der Atem, unser geheimes Wort
Am Anfang war das Wort, sagt die Bibel. Das ausgesprochene Wort ist nur möglich durch den Atem. Zuerst müssen wir den Einatem, das Leben, empfangen. Das Wort entsteht, indem wir dem Ausatem einen Ton mitgeben und diesen modulieren.
Der erste Atem des Neugeborenen ist der Einatem, der letzte Atem beim Sterbenden ist der Ausatem. Somit wohnt jedem Leben von vornherein der Tod inne. Indem Gott das Schöpfungswort aussprach, starb er in die Schöpfung, in den Menschen hinein!
Atem ist Ausdehnung und Zusammenziehen, die Urbewegung all dessen, was lebendig ist – vom Universum bis zum Einzeller. Ohne Ausdehnung und Zusammenziehen, Empfangen und Geben, gibt es kein Leben. Ist es aber der Atem, der die Bewegung bewirkt? Oder ist es die Bewegung, die den Atem bewirkt?
Das Leben ist ein Rätsel, aber keines von der Art, das es zu lösen gilt, sondern das es zu leben gilt. Nur fühlend und letztlich seiend erfahren wir die Wahrheit, für die es allerdings keine Worte gibt, sagen die Weisen. Und da sind wir bei einem der großen Widersprüche des Lebens angelangt:
Einerseits sagen die Weisen, dass am Anfang das Wort war, das alles Leben hervorrief – andererseits sagen sie, dass es für die letzte Wahrheit des Lebens kein Wort gibt.
Aber wir wissen ja, dass die Ursache des Wortes der Atem ist und die Ursache des Atems Gott ist, der sich in der Welt auflöste, indem er sie erschuf – somit sind wir schon alle Träger der Wahrheit!
Und was alle wissen, muss niemand aussprechen. Wozu also soll es überhaupt ein Wort dafür geben? Der Sinn des Wortes wurde nach dem Schöpfungsakt überflüssig. Unser geheimes Wort für die Tiefe des Lebens ist der Atem, ihm lauschend und ihn durchschreitend wird alles in uns erfahren!
© Text: Bhajan Noam (aus meinem Buch "SHASTRAS - Meistertexte")
Atem ist Stille
Bhajan Noam
Atemtherapeut und Atempädagoge seit 30 Jahren, Dozent, Buchautor, Dichter und Mystiker
Mitglied im
Bundesvereinigung der Atemtherapeutinnen / -pädagoginnen des Erfahrbaren Atems nach Prof. Ilse Middendorf