Nachmittagsgebet

Herr des Himmels und der Erde
Allmächtiger, Wahrhaftiger
Gerechter, Meister und Geliebter
Ewiger Vater mein
Segne all mein Tun dieses Tages
Wenn du es für würdig hältst
Und lass mich meine Fehler sehen und eingestehen
Dass ich jeden Tag mich erneuere
Und wachse an dir
 
Segne mein Planen
Das jetzt ruht und sich ganz
Deiner Macht unterstellt
 
Segne meine Worte
Die ich in Demut, mit Weisheit
Und Freundlichkeit sprach
 
Segne meine Werke
Die ich mit Sorgfalt, voll Freude
Und Liebe getan
 
Segne meine Lieben
Die stets Teil meines Denkens
Und Sorgens sind
 
Segne mein Haus
Das für Freunde und
Bedürftige offen steht
 
Segne mein Gebet
Das in Reinheit meinem tiefsten
Herzen entspringt
 
Segne die Erkenntnis
Die mich deiner Nähe
Immer gewiss sein lässt
 
Segne den Abend
Der, von Verantwortung frei
Mich dein Kind sein lässt
 
 
 
 
Reflektion zum „Nachmittagsgebet“
 
„Dein Auge ist das Licht des Leibes.“
Lukas 11.34
 
„Wenn Geben für uns Haben bedeutet,
gibt es keinen Geiz.“
Buddh. Weisheit
 
„Das Licht, das in der Sonne ist und die ganze Welt erhellt,
das im Mond und im Feuer ist – wisse, dass dies mein Licht ist.
Ich wohne in den Herzen aller; aus mir kommen
Erinnerung und Erkenntnis, ebenso wie deren Fehlen.
Ich bin in Wahrheit das, was durch alle Veden
erfahren werden muss.“
Bhagavad Gita 15. 12 u.15
 
„O Herr, rege mich zur Dankbarkeit für deine Gnade an,
mit welcher du mich und meine Eltern beschenkt hast,
damit ich tue, was recht ist und wohlgefällig.“
24.Sure 42
 
 
Du gabst mir ein strahlendes Licht, Herr: das Auge meines Gewissens. Mit ihm leuchte ich nach außen auf mein Tun und nach innen auf mein Denken und Planen. Mit seiner Helligkeit messe ich mich an deinem Glanz. Und durch es hindurch lasse ich dich schauen, dass ich jeden Tag aufs Neue weise werde.
 
Warum verlässt mich immer wieder das Vertrauen in dich? Was hindert mich, die Gebote zu erfüllen? Was hemmt mich, im inneren Gebet zu bleiben? Welche Gewohnheit veranlasst mich, andere und auch mich selbst bewusst oder unbewusst zu verletzen? Welche Ängste erweckt in mir deine Liebe? Finde ich, in den Spiegel schauend, eine Antwort in meinen Augen? Kann ich die Tränen zulassen, die mich von innen reinigen wollen?
 
Ich schreibe hier über mich in Worten, in denen ein kleines Kind zu Gott flüstern würde. Ich bin wohlwollend mit mir. Ich lasse die Stille zu, die mir antwortet. Hingabe und Seelenstärke wachsen beständig in mir.

 

 

 

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