AYURVEDISCHE MARMA-THERAPIE (Vitalpunkt-Behandlung)

 

WEITERBILDUNG: 3. November 2024, Zeit: 17:00 - 10. November 2024, Zeit: 13:00

mit Bhajan Noam

SEINZ Akademie

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Die Entstehungsgeschichte der Marma-Therapie

 

Die Wissenschaft der Marma-Therapie geht weit zurück in die indische Zivilisationsgeschichte, die eine der ältesten der Menschheit ist. Wahrscheinlich ist sie 3000 Jahre alt oder älter. Früh schon erkannte man die Heilkraft, die von bestimmten Punkten am Körper ausgeht und eine geheimnisvolle Fernwirkung auf Organe und andere Körperteile ausübt. Es gab aber parallel dazu auch eine Kampfkunst, Kalaripayak genannt, die sich die Verletzbarkeit dieser Punkte zunutze machte. Deswegen wurde das Wissen lange geheim gehalten und nur von Meister zu Schüler weitergegeben. In der Chirurgie, die im Ayurveda ebenfalls schon früh praktiziert wurde, wusste man um die Marmapunkte und vermied es, diese bei chirurgischen Eingriffen zu verletzen. In gleicher Weise, wie von den Marmapunkten bei gekonnter Massage eine heilsame Wirkung ausgeht, kann eine Verletzung der Punkte zu einem gefährlichen Energieverlust führen. In den heutigen westlichen Ayurveda-Behandlungen spielt die Marma-Massage zwar eine wesentliche Rolle, bleibt aber meistens im Wellnessreich und nutzt selten die enormen therapeutischen Möglichkeiten, die uns mit ihr zur Verfügung stehen.

 


Die Marmapunkte

 

Marmapunkte sind sowohl Nerven- wie auch Energiepunkte. Sie liegen einerseits an Stellen, wo Nerven besonders an die Oberfläche treten und sind deshalb bei zu festem Druck schmerzhaft und eben auch leicht verletzbar, andrerseits sind es Punkte, die Energie empfangen und speichern und bei entsprechender Stimulierung durch eine Massage diese an die ihnen zugeordneten Bereiche abgeben.


Marmapunkte haben ein lokale Wirkung, eine Fernwirkung sowie eine allgemeine und ganzheitliche Wirkung.
Was die Namen der einzelnen Marmapunkte und deren Lage am Körper betrifft, gibt es unterschiedliche Schulen in Indien. Ich verwende die Namen, die ich gelernt habe und die sich größtenteils auch hier im Westen eingebürgert haben. Was deren Lage betrifft, orientieren wir uns an der Anatomie, denn jeder Punkt ist klar anatomisch zuordenbar.


Die Marmapunkte stehen in energetischem Austausch mit den sieben Chakras, deren Funktionsweisen später im Skript ausführlich beschrieben werden.

 


Das Konzept der Marma-Therapie

 

Die anspruchsvolle Marma-Therapie wird als eine der hervorragenden Werkzeuge in der ayurvedischen Heilkunde bezeichnet. Die Vitalpunkte gelten als Sitz von Prana, der alles lenkenden und alles beeinflussenden Lebensenergie. Eine einfühlsam durchgeführte Therapie erhöht die Bioenergien (Doshas), in denen oft noch verschiedene Emotionen gehalten werden: Vata (Angst), Pitta (Wut) und Kapha (Starrsinn). In einem transformatorischen Prozess werden die subtilen Essenzen Ojas und Tejas freigesetzt. Ojas ist eine subtil-physische Kraft, die den ganzen Körper nährt und Gesundheit sowie spirituellen Fortschritt fördert. Tejas bedeutet „Glanz“, „Leuchten“, „Schönheit“ und ist das, was wir eine körperlich und spirituell gesunde, kraftvolle und würdevolle Ausstrahlung nennen. Durch meisterliches manipulieren der Marmapunkte wird eine auf Gesundheit, Wohlergehen und positiven Persönlichkeitswandel ausgerichtete Energie freigesetzt. Das gelingt, wenn der Therapeut sich während der Behandlung in den Zustand einer wachen Präsenz, einer meditativen Aufmerksamkeit versetzt. Dazu ist eine regelmäßige Meditationspraxis Voraussetzung.

 


Behandlungstechniken

 

Die Marmabehandlung ist eine therapeutische Berührung, bei der Massage und Druck auf die Marmapunkte ausgeübt wird. Es gibt unterschiedliche Techniken, um die Punkte zu stimulieren. Ayurveda nutzt häufig Kräuteröle, deren Rezepturen eine uralte Tradition haben. Ich benutze die praktikablere rein manuelle Variante, um Energie zu erhöhen, Flexibilität zu erzeugen, Toxine zu reduzieren und andere Veränderungen zu erzeugen, die eine Heilung herbeiführen. Dabei unterscheide ich vier Stufen der therapeutischen Beeinflussung:

 

1. Anfänger, die energetisch noch nicht viel spüren, werden zunächst mehr technisch arbeiten. Die übliche Vorgehensweise ist ein sanftes Druck geben auf dem jeweiligen Punkt, den Druck etwa fünf bis sieben Sekunden halten und wieder lösen; das kann einige Male wiederholt werden, bis man zum nächsten Punkt weitergeht. Hierbei bleiben wir im Wellnessbereich, es wirkt in gewisser Weise entspannend, hat aber keine besondere Tiefenwirkung. – Eine andere Technik ist ein langsames Kreisen mit dem Daumen, wobei ein an- und abschwellender Druck ausgeübt wird. Das Kreisen geschieht immer rechts herum (= Energie zuführend; links herum wäre Energie entziehend). Wichtig: jeden Punkt am Ende verschließen (ausstreichen).

 

2. Die zweite Stufe ist ein Begleiten des Atems, das bedeutet: beim Einatmen wird Druck gegeben und beim Ausatmen wird der Druck langsam und verzögert (wichtig!) gelöst. Über den Atemrhythmus dringen wir schon wesentlich tiefer in das energetische Geschehen ein. Da viele Menschen einen flachen und schnellen Atem haben, muss in dem Fall der Druck über zwei oder drei Atemzüge gehalten werden. Das übt man 10/12 mal an jedem Punkt aus. – Es können viel der Punkte auch mit Dehngriffen stimuliert und geöffnet werden.

 

3. Marmapunkte haben einen feinen energetischen Rhythmus, der sehr unterschiedlich sein kann. Sobald man beginnt diesen zu spüren, kann man sich sowohl mit dem „Druck geben und lösen“, wie auch mit dem „Kreisen“ in diesen Rhythmus mit hineinbegeben und ihn begleiten. Hierbei befinden wir uns schon auf einer tieferen Ebene, die einerseits unsere ganze Präsenz erfordert, andrerseits gezielter Heilprozesse anregen wird.

 

4. Prana-Heilung über die Marmapunkte. Dies ist die subtilste Stufe der Marma-Therapie. Der ayurvedische Heiler kann dabei ohne signifikante Berührung den physischen Zustand, wie auch besonders den Geist, die Gefühle und das tiefere Bewusstsein eines Menschen behandeln. Man nennt dies die subtile sattvische Form der Berührung. Sie setzt voraus, dass der Behandler gelernt hat, über den Atem Prana in sich anzureichern und über seine Hände in gezielter und wohl dosierter Weise abzugeben. Er wird zum Kanal für die Energie.

 

 

Behandlung mit Edelsteinen und Klang

 

Eine besondere Form stellt die Behandlung der Marmapunkte mit Edelsteinen dar. Das kann mit unterschiedlichen Edelstein-Massagestäben geschehen oder durch ein Auflegen von Edelsteinen. In der Edelstein-Therapie gelten die Marmapunkte und ebenso die Chakras als günstigste Auflageflächen, weil beide besonders befähigt sind, die subtilen Energien aufzunehmen und weiterzuleiten. Die Beschäftigung mit diesem Thema in Bezug auf Patienten setzt allerdings eine hinlängliche eigene Erfahrung mit Edelsteinen voraus. – Statt einer manuellen Behandlung kann allerdings auch der Anfänger gängige Massagestäbe aus Rosenquarz oder Bergkristall einsetzen und die Massage in gleicher Weise wie unter 1. beschrieben durchführen. Die Steine müssen vor der Behandlung leicht erwärmt werden.

 

Eine weitere Möglichkeit besteht in der Behandlung mit Klang; das kann mittels Therapie-Stimmgabeln oder ausgewählter Klangschalen geschehen. Auch für Klangschwingungen haben sich die Marmapunkte wie auch die Chakras als besonders empfänglich erwiesen.  

 

Die ayurvedische Marma-Therapie

 

- ist als alleinige Anwendung eine vollgültige Therapieform

- ist eine Ergänzung zu physiotherapeutischen Behandlungen

- stellt eine erfolgsfördernde Erweiterung zur klassischen Massage dar

 

Die Behandlungsthemen sind: Gelenke, Muskeln, Sehnen, Nerven, das Vegetativum, sämtliche Organfunktionen, wie auch psychosomathische Themen

 

Zielgruppe: Ayurveda-Therapeuten/-Masseure, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten,Heilpraktiker mit Schwerpunkt Körpertherapie, Masseure und andere Körpertherapeuten wie auch interessierte Laien

 

 

AYURVEDISCHE MARMATHERAPIE 1. Kleine Einführung

 

AYURVEDISCHE MARMATHERAPIE 2. Begriffserklärungen

 

AYURVEDISCHE MARMATHERAPIE - 3. Behandlungstechniken

 

AYURVEDISCHE MARMATHERAPIE - 4. Chakra Lehre

 

 

 

 

 

 

 

 

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